Brot ist eines der ältesten Lebensmittel der Welt. Bei 90% aller Deutschen kommt es mindestens einmal täglich auf den Tisch. Leider gehören Backwaren gleichzeitig zu den am häufigsten weggeworfenen Lebensmitteln in Deutschland. 49% dieser Verluste entfallen auf Privathaushalte.
In diesem Artikel zeige ich dir, wie Du Brot richtig aufbewahren kannst, damit es lange frisch bleibt. Ich erkläre die verschiedenen Methoden zur Aufbewahrung und beantworte alle Fragen zur optimalen Haltbarkeit von Brot. Damit Du nie wieder Brot wegwerfen musst, nur weil es Deiner Familie aufgrund von falscher Lagerung nicht mehr schmeckt.
Das Wichtigste in Kürze
- Der beste Aufbewahrungsort für ein Brot ist ein nicht vollständig glasierter Tontopf. Da Ton die Feuchtigkeit reguliert, entsteht kein Schimmel und das Brot trocknet gleichzeitig nicht aus.
- Brot mag keine kalten Füße. Die optimale Lagertemperatur beträgt 18 bis 22 Grad Celsius.
- Angeschnittenes Brot sollte am besten auf die Schnittfläche gestellt werden. So trocknet es weniger schnell aus.
Möglichkeiten, um Brot aufzubewahren - ein Überblick
So vielfältig das Brot selbst, so unterschiedlich die verschiedenen Aufbewahrungsmethoden. Jede hat ihre Vor- und Nachteile. Deshalb möchte ich dir im Folgenden einen Überblick über die wichtigsten Behältnisse geben.

Der Brotkasten
Die Wohl bekannteste Art und Weise sein Brot zu lagern ist der Brotkasten. Brotkästen gibt es in den unterschiedlichsten Formen und Farben. Die Materialien reichen von traditionellem Holz über Metall bis hin zu Plastik oder modernen Verbundstoffen.
Besonders bei luftdichten Materialien solltest Du auf ausreichend Belüftung des Brotkastens achten. Doch auch mit Lüftungslöchern kann es passieren, dass das Klima im Kasten zu feucht wird und das Brot zu schimmeln beginnt.

Der Brottopf
Als Brottopf werden meist Behältnisse mit einem abnehmbaren Deckel bezeichnet. Egal ob eckig, oval oder rund – in einem Brottopf bleibt nicht nur Dein Brot länger frisch, sondern er kann auch zum echten Hingucker in der Küche werden.
Brottöpfe gibt es sowohl aus Holz als auch aus Ton oder Plastik. Bei Brottöpfen aus Kunststoff sollte der Deckel Lüftungsschlitze haben oder besser noch aus Holz gefertigt sein.

Der Stoffbeutel
Brotbeutel aus Stoff sind nicht nur praktisch zur Aufbewahrung von frischem Brot, sondern vermeiden bereits beim Einkauf unnötigen Papier- und Plastikmüll. Egal ob aus Leinen, Hanf oder Baumwolle – Brotbeutel gibt es in den unterschiedlichsten Ausführungen.
Anders als in einem Brotkasten bleibt in einem Stoffbeutel das Brot länger knusprig. Gleichzeitig kann der Stoff das Brot aber u.U. schneller austrocknen lassen.

Die Papiertüte
Beim Bäcker oder im Supermarkt wird das Brot meist in einer Papiertüte verpackt. Sofern es nicht mehr warm ist und zügig verzehrt wird, bleiben Backwaren in einer Papiertüte am längsten knusprig.
Als Daueraufbewahrung ist eine Papiertüte allerdings nichts. Hier kann es passieren, dass das Brot bereits nach wenigen Tagen steinhart ist.

Hintergrundwissen: Wichtige Fragen rund um die Aufbewahrung von Brot
Obwohl Brot in den meisten Haushalten ein täglicher Begleiter ist, gibt es viele Dinge, die bei der Lagerung oft falsch gemacht werden. Damit Dir das nicht mehr passiert und Dein Brot in Zukunft lange frisch bleibt, habe ich im Folgenden die wichtigsten Infos rund um richtige Brotaufbewahrung zusammengetragen.
Was passiert, wenn Brot alt wird?
Sobald das Brot den Ofen verlässt, setzt schon der Alterungsprozess ein.
- Die Krume verliert Feuchtigkeit.
- Die Kruste wird weich.
- Das Aroma geht verloren
Begriffserklärung:
Als Krume wird im Fachjargon das Innere des Brotes bezeichnet. Die Hülle bzw. Oberfläche nennt man Kruste.
Den chemischen Prozess, der zur Alterung von Brot führt, nennt man „Retrogradation“, zu Deutsch „Entquellung“. Dazu muss man folgendes Wissen: Beim Backen verbindet sich die Stärke des Mehles mit Wasser und quillt auf (auch Verkleisterung genannt). Sobald das Brot abkühlt, beginnt die Stärke, das Wasser wieder freizugeben. Zusammen mit den Aromen wandert es von der Krume in die Kruste, die nun weich wird. Anschließend verdunstet das Wasser zusammen mit den Aromen in die Luft.
Warum schimmelt Brot?
Sobald Du Brot luftdicht verpackst, kann es unter Umständen zur Schimmelbildung kommen. Schuld daran ist die Feuchtigkeit, welche bei der Alterung von Brot aus der Krume entweicht und anschließend über die Kruste nicht verdunsten kann. Ein feuchtes Klima z.B. in einer verschlossenen Plastiktüte begünstigt somit die Schimmelbildung.
Sobald Du Schimmel an Deinem Brot entdeckst, solltest Du es unbedingt direkt entsorgen. Leider reicht es nicht, die betroffene Stelle nur wegzuschneiden. Bei Brot und Backwaren können sich Schimmelsporen und -fäden bereits durch die gesamte Krume ziehen, ohne dass du etwas davon siehst.
Die Lagerung von Brot in einer Plastiktüte sollte daher immer nur eine kurzfristige Ausnahme sein. Vor allem frisch gebackenes warmes Brot sollte niemals luftdicht verpackt werden.
In folgendem Video wird gezeigt, wie sich infolge von schlechter Belüftung auch in einem Brotkasten Schimmel bilden kann.
Gibt es Unterschiede in der Haltbarkeit bei verschiedenen Brotsorten?
Die Haltbarkeit von Brot ist abhängig von der verwendeten Getreideart. Grundsätzlich gilt: Desto höher der Roggenanteil, desto haltbarer Dein Brot. Wie lange Du Dein Brot lagern kannst, hängt somit maßgeblich von der Brotsorte ab.
In der folgenden Tabelle findest Du einen Überblick über die Haltbarkeit verschiedener Brotsorten:
Grund für die unterschiedliche Haltbarkeit: Roggen und Vollkorn können die Feuchtigkeit im Teig besser binden, weshalb die Krume länger saftig bleibt.
Beachte auch: Selbstgebackenes Brot ist mitunter weniger lange haltbar als gekauftes. Besonders Brot aus dem Supermarkt enthält zusätzlich Konservierungsstoffe, die das Brot länger haltbar machen.
Kann man Brot im Kühlschrank aufbewahren?
Viele Lebensmittel gehören in Kühlschrank, damit sie möglichst lange genießbar bleiben. Beim Brot solltest du hingegen lieber darauf verzichten.
Bei -7 bis +7 Grad wird die Krume, also das Innere des Brotes besonders schnell trocken und hart. Verantwortlich dafür ist auch hier die für die Alterung von Brot verantwortliche Retrogradation (zur Erinnerung: das durch die Stärke im Teig gebundene Wasser wird wieder freigegeben). Dieser Prozess wird durch die niedrige Kühlschranktemperatur zusätzlich beschleunigt.
Ist Einfrieren eine sinnvolle Methode zur Aufbewahrung von Brot?
Hast Du plötzlich zu viel Brot oder jeder in der Familie möchte ein anderes Brot essen? In solchen Fällen ist Einfrieren eine praktische Alternative.
Für das optimale Ergebnis solltest Du Das Brot möglichst frisch Einfrieren. Dabei ist es egal, ob Du es im Ganzen einfrierst oder bereits in Schreiben vor portionierst. Wichtig: Dein Gefrierschrank sollte idealerweise eine Temperatur von -18 Grad haben, damit Dein Brot möglichst schnell in Schockstarre versetzt wird.
Damit Dein Brot während des Winterschlafs nicht austrocknet, solltest du es immer in einem Gefrier- bzw. Plastikbeutel einfrieren.
Was muss ich bei frisch gebackenem warmen Brot beachten?
Frisch gebackenes Brot sollte immer auf Zimmertemperatur (ca. 18 bis 22 Grad) abkühlen, bevor Du es ein ein Behältnis gibst. Beim Abkühlen entweicht Feuchtigkeit, die sich ansonsten im Brotkasten niederschlagen kann. Dadurch entsteht die Gefahr der Schimmelbildung, der es feucht und warm mag.
Wissenswert:
Die ideale Temperatur für die Lagerung von Brot ist 18 bis 22 Grad.
Kann man Brot im Geschirrtuch aufbewahren?
Brot in ein Geschirrtuch einzuwickeln ist ein altbekannter Hausfrauentrick. Der Vorteil: Durch den Stoff kann die Feuchtigkeit des Brotes verdunsten und das Brot schimmelt nicht.
Allerdings kann es sein, dass Dein Brot schneller trocken wird. Der Stoff ist nicht nur Luftdurchlässig sondern nimmt auch die Feuchtigkeit aus dem Brot auf und gibt es an die Umgebungsluft ab. Ergo: Genauso wie ein Stoffbeutel ist ein Geschirrtuch ok, aber nicht ideal.
Was muss ich bei selbst gebackenem Brot beachten?
Um ehrlich zu sein, ist es im Hinblick auf die Lagerung völlig egal, ob Dein Brot selbstgebacken oder vom Bäcker ist. Alle oben genannten Tipps gelten auch für Brot aus dem eigenen Ofen oder Brotbackautomaten.
Beachte jedoch, dass Du selbstgebackenes Brot immer komplett auskühlen lassen solltest, bevor Du es z.B. in einen Brotkasten gibst. Ansonsten kann es passieren, dass nicht nur die Kruste komplett aufweicht, sondern dein Brot auch sehr schnell schimmelt.
Kaufkriterien: Darauf solltest Du achten, wenn Du Dir ein Behältnis zur Lagerung Deines Brotes kaufen möchtest
Nachfolgend habe ich Dir noch einmal zusammengefasst, auf welche Dinge Du bei Wahl einer geeigneten Brotaufbewahrung achten solltest.
Material
Egal ob Kasten, Topf oder Beutel – das Material des Brotbehälters sollte idealweise atmungsaktiv oder mit passenden Lüftungsschlitzen versehen sein. Nur so kannst Du vermeiden, dass Dein Brot zu feucht wird und zu schimmeln beginnt.
Wenn Du Wert auf natürliche Materialien legst, dann ist ein Brottopf aus Holz oder ein Stoffbeutel aus Leinen die beste Wahl.
Größe
Während ein Stoffbeutel schnell zusammengerollt werden kann, nimmt ein Brotkasten oder Brottopf durchaus viel Platz in der Küche ein. Die Größe des Brotbehälters sollte daher auf den Brotverbrauch Deiner Familie abgestimmt sein.
Allerdings bedeutet große Familie nicht gleich großes Behältnis. Während ein mehrköpfiger Haushalt das Brot schneller aufbraucht, muss in einem Single-Haushalt das das Brot mitunter länger gelagert werden.
Optik
Da ein Brotbehälter durchaus groß ist, muss er nicht nur funktional sein, sondern sollte auch dem Auge gefallen.
Während ein Brotkasten meist an einem festen Platz in der Küche steht, kann ein Brottopf – je nach Größe – gleichzeitig auch als Servierbehältnis am Tisch verwendet werden. Vor allem Holztöpfe sind eine schöne Möglichkeit, um einen ganz besonderen Akzent zu setzen.
FAQs
Brotexperten empfehlen die Lagerung von Brot in einem Behältnis aus Ton, z.B. einem Römertopf. Die offenen Poren nehmen die Feuchtigkeit des Brotes optimal auf und geben sie bei Bedarf wieder ab. In diesem Mikroklima trocknet Brot nicht so schnell aus. Und auch Schimmel hat hier kaum eine Chance.
Brot muss immer luftdurchlässig gelagert werden, da es sonst schimmeln kann. Ohne Brotkasten bewahrt man Brot daher am besten in einer nicht-beschichteten Papiertüte oder einem Stoffbeutel auf. Keine Umhüllung zur Hand? Um das Austrocknen von angeschnittenem Brot zu vermeiden, legst Du es am besten direkt auf die Schnittfläche.
Um ehrlich zu sein, gibt es keine Aufbewahrungsmethode, bei der das Brot auch nach Tagen noch genauso knusprig ist wie direkt nach dem Backen. Die besten Chancen, die Knusprigkeit Deines Brotes möglichst lange zu erhalten, hast Du mit einem Holztopf. Allerdings trocknet hier das Brot schneller aus als in einem Topf aus Ton.
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